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Mythen

Verbreitete Missverständnisse über das Übersetzen und/oder das Freiberuflerdasein

Mythos: Jeder, der in zwei Schuljahren Grundkenntnisse einer Fremdsprache erworben hat, eine Großmutter aus dem entsprechenden Land hat und/oder ein Wörterbuch besitzt, kann übersetzen.

Wahrheit: Grundkenntnisse einer Fremdsprache reichen sicherlich aus, um grob den allgemeinen Inhalt verstehenzu können; die Übertragung eines beliebigen Textes von einer Sprache in eine andere ist jedoch weitaus mehr als eine reine Wort-für-Wort-Übersetzung. Die richtig Übersetzung von umgangssprachlichen Ausdrücken und Redewendungen, das Wissen, welche der fünf im Wörterbuch aufgeführten Übersetzungen in einem bestimmten Zusammenhang die richtige ist, das Erkennen von Wortspielen und Anspielungen auf kulturelle Aspekte, Filme, Bücher oder Fernsehwerbungen, die Kenntnis branchenspezifischer Fachbegriffe - all das ist für eine gute Übersetzung erforderlich.


Mythos: Ein guter Übersetzer kann alles übersetzen.

Wahrheit: „Wenn man es nicht versteht, soll man es auch nicht übersetzen." Diesen Grundsatz wende ich immer an, wenn es darum geht, ob ich einen neuen Übersetzungsauftrag annehme oder nicht.  Anleitungen für Unterhaltungs- und Haushaltselektronik wie z.B. Mikrowellen verstehe ich ohne Weiteres, ausführliche Wartungshandbücher für gewerbliche Maschinen übersteigen meine Fähigkeiten jedoch. Dieses Prinzip trifft auch auf spezialisierte oder hochtechnische Texte aus den Bereichen Medizin oder Recht zu. Letztere erfordern grundlegende Kenntnisse der Rechtssprache sowohl des Ursprungs- als auch des Ziellandes.


Mythos: Ein professioneller Texter hat 2 Wochen benötigt, um ein 40-seitiges Handbuch / Whitepaper / Powerpoint-Dokument zu verfassen. Dieser Text kann ohne Qualitätseinbußen innerhalb eines halben Arbeitstages in eine andere Sprache übersetzt werden.

Wahrheit: Das trifft nicht zu. Der Inhalt des Dokuments steht bei einer Übersetzung natürlich bereits fest und muss nicht völlig neu geschrieben werden. Trotzdem muss der Text formuliert, die richtigen Worte gefunden, Fachterminologie recherchiert, die Formatierung angepasst und das Ergebnis Korrektur gelesen werden - das ist bei der Übersetzung nicht weniger zeitaufwendig als beim Originaltext. Darüber hinaus ist das Ergebnis bei der Endkorrektur am besten, wenn sie mit etwas "Sicherheitsabstand" (wenige Stunden oder eine Nacht) vom Ursprungstext erfolgt. Dadurch verhindert man am besten, dass der Zieltext zu übersetzt klingt.

Fortsetzung folgt…

 
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